F.R.A.N.Z.-Maßnahmen schützen auch Klima, Boden und Wasser


Hamburg/Berlin/Braunschweig, 22.01.2024
Ergebnisse aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt

Das Ziel des F.R.A.N.Z.-Projektes ist es, die biologische Vielfalt in der Agrarlandschaft zu erhöhen. Hierbei sollen die Maßnahmen ökologisch wertvoll, praxistauglich und ökonomisch sinnvoll sein.

Aber wie wirken sich die F.R.A.N.Z-Maßnahmen auf andere Ressourcen, wie die Wasserqualität, den Bodenschutz und das Klima aus? Unter dem Titel „Analyse der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen hinsichtlich ihrer Sekundärwirkung auf ausgewählte Ressourcen“ veröffentlichten Marion Budde-von Beust, Dr. Christine Krämer und Dr. Norbert Röder vom Thünen-Institut für Lebensverhältnisse in ländlichen Räumen einen Projektbericht über die Synergieeffekte der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen auf Umweltressourcen.


Hintergrund

Das F.R.A.N.Z.-Projekt fördert durch 16 verschiedene Naturschutzmaßnahmen die Biodiversität auf landwirtschaftlich genutzten Flächen der ausgewählten Demonstrationsbetriebe. Diese Maßnahmen können allerdings auch Effekte auf die untersuchten Umweltressourcen Boden, Wasser und Klima, so genannte Sekundärwirkungen, haben. In dem Projektbericht wurde vor allem die Wirkung der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen auf den Bodenschutz (Verringerung von Wasser -und Winderosion, Humuserhalt -und Anreicherung), die Wasserqualität (Oberflächen -und Grundwasser), sowie die Verringerung von Treibhausgasemissionen (N2O und CO2) untersucht. Außerdem wurde eine Potentialanalyse durchgeführt, in welcher untersucht wurde, auf welchen Flächen bundesweit zusätzlich zur Biodiversitätsförderung besonders positive Wirkungen im Ressourcenschutz zu erzielen wären.

Material und Methoden

Jede F.R.A.N.Z.-Maßnahme wurde einzeln auf ihre möglichen positiven Synergieeffekte bezüglich der Umweltressourcen Wasserqualität, Bodenschutz und Treibhausgasemissionen betrachtet und anschließend anhand einer sechsstufigen Skala bewertet. Zusätzlich wurden bundesweit Potentialflächen ermittelt, auf denen die verschiedenen F.R.A.N.Z.-Maßnahmen eine besonders positive Sekundärwirkung auf andere Umweltressourcen hätten. Solche Potentialflächen können beispielsweise Flächen in wassersensiblen Gebieten sein, aber auch Hangflächen oder überflutungsgefährdete Gebiete.

Ergebnisse und Fazit

Der Projektbericht zeigt auf, dass die F.R.A.N.Z.-Maßnahmen vielfältige positive Sekundärwirkungen auf die untersuchten Umweltressourcen haben können. Für die Verbesserung der Wasserqualität und für den Bodenschutz eignen sich vor allem lagetreue und mehrjährige Maßnahmen, wie „Blühendes Vorgewende“ oder der „Insektenwall“. Die Maßnahmen garantieren eine ganzjährige Bodenbedeckung und umfassen weitere Anforderungen, wie den Verzicht von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. In Kombination mit eingeschränkter Bodenbearbeitung kann dies auch zu einer Verringerung der Treibhausgasemissionen führen. Besonders die F.R.A.N.Z.-Maßnahme „Mehrjährige Blühstreifen“ erfüllt die zuvor genannten Kriterien und eignet sich deshalb besonders gut für den Ressourcenschutz. Bei bestimmten F.R.A.N.Z.-Maßnahmen könnten allerdings auch negative Sekundärwirkungen auftreten, beispielsweise durch weniger Bodenbedeckung, schwache Vegetationsentwicklung oder Verlagerungseffekte, da die landwirtschaftliche Produktion auf andere weniger optimale Flächen umgelagert werden könnte. Auf der Seite 13 des Projektberichtes findet sich eine Übersicht, welche die Wirkungen aller F.R.A.N.Z.-Maßnahmen auf die drei Ressourcen anhand der Bewertungsskala abbildet.


F.R.A.N.Z.-Maßnahmen fördern demnach nicht nur die Biodiversität, sondern können einen gezielten Beitrag zum Schutz der Ressourcen Wasser, Boden und Klima leisten.


Der vollständige Artikel kann hier gelesen werden.

Budde-von Beust M., Krämer C., Röder N. (2023). Analyse der F.R.A.N.Z.-Maßnahmen hinsichtlich ihrer Sekundärwirkung auf ausgewählte Ressourcen: F.R.A.N.Z.-Projektbericht. Braunschweig: Johann Heinrich von Thünen-Institut, 50 p, DOI:10.3220/MX169286089500