Landwirte engagieren sich für Artenvielfalt


Landwirt Sven Borchert setzt sich im Zuge von F.R.A.N.Z. für Artenvielfalt in der Agrarlandschaft ein
Bild: DBV
Hamburg/Berlin, 16.7.2019
Fotoaktion auf dem Deutschen Bauerntag
„Ich stehe für Artenvielfalt ein und setze verschiedene Maßnahmen zur Erhöhung der Biodiversität im Zuge von F.R.A.N.Z. auf unserem Betrieb um. Unsere Gesellschaft muss sich allerdings bewusst werden, dass Biodiversität Geld kostet und dies nicht allein vom Landwirt aufgebracht werden kann. Es handelt sich um eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, erläutert F.R.A.N.Z.-Landwirt Sven Borchert aus Oschersleben (Sachsen Anhalt) am Rande einer Fotoaktion auf dem Deutschen Bauerntag 2019.

Unter dem Motto "Wandel braucht Verlässlichkeit" stand auch die Artenvielfalt im Mittelpunkt des Deutschen Bauerntags 2019, der vom Deutschen Bauernverband zum 87. Mal ausgerichtet wurde. Vor einer Fotowand mit Blühstreifen haben sich Delegierte des Bauernverbandes mit verschiedenen Tier- oder Insektenschildern fotografieren lassen und Statements zum Thema Biodiversität abgegeben. Dabei unterstrichen verschiedene Landwirte ihr Engagement für Artenvielfalt und Naturschutz. „Ich stehe für blühende Landschaften“, sagte ein Landwirt an der Fotowand. „Es ist wichtig, dass Landwirtschaft im Einklang mit der Natur wirtschaftet“, äußerte ein anderer, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass „die Leistungen der Landwirtschaft auch von der Gesellschaft anerkannt werden sollten“. Ein Betriebsleiter aus Bayern betonte: „Ich schaffe Lebensraum für Hase, Lerche und für Insekten“, wofür er zwei Hektar Blühstreifen angelegt hat. Mit dieser Aktion wurde deutlich, dass sich bereits einige Betriebe für mehr Artenvielfalt in der Agrarlandschaft einsetzen.

Im Rahmen eines Impulsvortrages unter dem Titel „Praxisbeispiel Biodiversität“ gab Betriebsleiter Sven Borchert vom F.R.A.N.Z-Demonstrationsbetrieb in der Magdeburger Börde zudem einen Einblick in die Praxis. Er schilderte den Teilnehmern die auf seinem 1.700 Hektar Betrieb umgesetzten Biodiversitätsmaßnahmen und wie diese sich in die betrieblichen Abläufe eingliedern. So setzt der Betrieb auf gut 30 Hektar verschiedene Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität um, unter anderem 350 Feldlerchenfenster, eine Feldvogelinsel und mehrere Blühstreifen sowie rund fünfeinhalb Hektar Feldvogelstreifen im Mais. Zudem hat Landwirt Borchert zwei jeweils ca. 1.600 m² große Erbsenflächen im Winterweizen angelegt, sogenannte Erbsenfenster im Getreide. Sie dienen als Brutplätze für Feldlerchen und bieten diesen auch für die zweite und dritte Brut noch Schutz. Bei dieser Maßnahme wird auf Dünger und Pflanzenschutzmittel verzichtet. Borchert betonte insbesondere die gute Zusammenarbeit zwischen Landwirtschaft und Naturschutz.