Landwirt erklärt Naturschutzmaßnahme Sommergetreide mit blühender Untersaat


Landwirt Jochen Hartmann erläutert die Anlage des Sommergetreides mit blühender Untersaat auf seinem Betrieb in Lüneburg.
Bild: Georg Schönharting
Hamburg/Berlin/Lüneburg, 6.9.2019
Videoreihe #FRANZmaßnahme
„Jede Generation hat so seine Herausforderung und seine Aufgabe. Und bei uns ist es jetzt wirklich Biodiversität und Klima. Und wir Landwirte können da so viel tun. Lasst uns was machen.“ F.R.A.N.Z.-Landwirt Jochen Hartmann aus Lüneburg erläutert im Video die Anlage von Sommergetreide mit blühender Untersaat in Kombination mit einem mehrjährigen Blühstreifen.

F.R.A.N.Z.-Landwirt Jochen Hartmann berichtet von seinen persönlichen Erfahrungen mit dem Naturschutz: „Wir arbeiten gerne mit der Forschung und auch mit dem Naturschutz zusammen. Wir haben da sehr gute Erfahrungen gemacht.“ Auch der Mehrwert für die Umwelt spielt eine elementare Rolle: „Durch die weite Reihe haben wir hier eine gute Brutmöglichkeit für die Feldvögel. Wir haben ein tolles Kleinklima in der Reihe und durch das Vorhandensein von mehr Insekten durch die blühende Untersaat fühlen sich die Feldvögel hier wohl.“ Zudem erläutert Hartman die ackerbaulichen Vorteile: „Wir fördern die Bodenqualität, wir fördern auch hier den Humusaufbau. Wir haben verschiedene Wurzelsysteme im Boden. Wir haben die Leguminose, die Stickstoff sammelt. Und deswegen ist das für mich als Landwirt eine tolle Maßnahme, um meinen Boden zu regenerieren.“
 
Das Sommergetreide mit blühender Untersaat ist eine von 14 praxistauglichen und wirtschaftlich tragfähigen Naturschutzmaßnahmen, die das F.R.A.N.Z.-Projekt in intensiv bewirtschafteten Agrarräumen entwickelt und erprobt. Mit dem Sommergetreide mit blühender Untersaat, das sich gut in die betrieblichen Abläufe der Landwirte integrieren lässt, wird ein Lebensraum für typische wildlebende Tier- und Pflanzenarten der Agrarlandschaft geschaffen. Das Sommergetreide wird in doppeltem Saatreihenabstand und somit mit nur halber Saatstärke pro m² gesät. Als Untersaat werden mindestens vier blühende Arten eingesät, z. B. Kleearten, wie Gelbklee, Rotklee, Hornklee sowie Leindotter. Die Maßnahme kann sowohl auf Schlagebene als auch in Streifenform angelegt werden. Die Mindestbreite beträgt 15 m. Auf Dünge- und Pflanzenschutzmittel wird hierbei verzichtet. Die blühende Untersaat bietet Nahrung für Bestäuber und dient Insekten sowie Feldvögeln als Rückzugsort. Die Untersaat führt zudem zur Verbesserung des Bodengefüges und der Bodenfruchtbarkeit. Ziel von F.R.A.N.Z. ist es, erfolgreiche Naturschutzmaßnahmen künftig in entsprechende Förderprogramme zu integrieren.

Unter dem Motto „Von Landwirten für Landwirte“ zeigen F.R.A.N.Z.-Landwirte wie eine konkrete Naturschutzmaßnahme umgesetzt wird. Mit der neuen Videoreihe #FRANZmaßnahme sollen andere landwirtschaftliche Betriebe zur Nachahmung von Naturschutzmaßnahmen motiviert werden.
Begleitende Informationen zur Anlage des Sommergetreides mit blühender Untersaat finden Sie in unserer Maßnahmenbeschreibung. Möchten Sie weitere Naturschutzmaßnahmen kennenlernen, besuchen Sie unsere Webseite .
 

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