Kosten biodiversitätsfördernder Maßnahmen im F.R.A.N.Z.-Projekt und deren Bestimmungsfaktoren


05.05.2022
Ergebnisse aus dem F.R.A.N.Z.-Projekt

Das Dialog- und Demonstrationsprojekt F.R.A.N.Z. hat sich zum Ziel gesetzt, mit Hilfe von ausgewählten Betrieben effiziente Bewirtschaftungs- und Förderkonzepte zur Erhaltung der Biodiversität zu entwickeln. Damit geeignete Maßnahmen von möglichst vielen Betrieben umgesetzt werden, ist es notwendig, dass diese die Rentabilität der Produktion nicht nennenswert beeinträchtigen. Um die Auswirkungen des Biodiversitätsschutzes auf die Wirtschaftlichkeit näher beleuchten zu können, werden die Kosten der auf den Betrieben implementierten Biodiversitätsmaßnahmen seit Projektbeginn erhoben.

Der aktuelle Bericht des Thünen-Instituts für Betriebswirtschaft „Kosten biodiversitätsfördernder Maßnahmen im F.R.A.N.Z.-Projekt und deren Bestimmungsfaktoren“ gibt einen Überblick über die Maßnahmenkosten der zehn Demonstrationsbetriebe von 2017 bis 2020.

Die Maßnahmenkosten setzen sich aus den Produktionskosten (z. B. für das Saatgut oder den Maschineneinsatz für ausgeführte Arbeitsgänge) und Opportunitätskosten (entgangener Deckungsbeitrag der Alternativkultur) zusammen. Die Umsetzung der Maßnahmen erfolgt betriebsindividuell in Anlehnung an die Standortgegebenheiten und das Anbausystem.

Es zeigt sich, dass die Opportunitätskosten den größten Einfluss auf die Maßnahmenkosten haben. Diese unterscheiden sich zwischen den F.R.A.N.Z.-Betrieben, was sich durch die jeweilige Fruchtfolge und die Produktivität des Standortes erklären lässt. Betriebe mit einem hohen Ertragspotenzial für Zuckerrüben oder Kartoffeln in Verbindung mit guten Vermarktungsmöglichkeiten weisen doppelt so hohe Maßnahmenkosten auf wie Betriebe in weniger ertragreichen Lagen.

Ein Kostenvergleich mit anderen Biodiversitätsprojekten oder den Prämien für Agrarumwelt- und Klimamaßnahmen (AUKM) bietet sich nur bedingt an, da es Unterschiede in der Berechnungsmethodik, dem Referenzeitraum oder einbezogenen Kostenpositionen gibt.