Das Ziel nicht aus den Augen verlieren – F.R.A.N.Z.-Projekt diskutiert Lösungswege für mehr Biodiversität


Bild: Bobrowski/DBV
Berlin/Hamburg, 25.08.2022
F.R.A.N.Z.-Veranstaltung

Neben der Entwicklung und Erprobung von Naturschutzmaßnahmen hinsichtlich der ökologischen Wirksamkeit, hat sich das F.R.A.N.Z.-Projekt ebenso zum Ziel gesetzt, Hemmnisse und Lösungswege im bestehenden und avisierten Förder- und Ordnungsrecht zu identifizieren.

Diese Thematik stand am 25.08.2022 im Rahmen eines Fachforums in Berlin im Vordergrund. Unter dem Titel „Entwicklungsperspektiven und Hemmnisse bei der Förderung von biodiversitätsfördernden Maßnahmen durch die öffentliche Hand“, wurden ausgewählte Vertreter*innen aus Verwaltung, Ministerien und weitere Expert*innen eingeladen. Nach kurzen Impulsvorträgen wurden unterschiedliche Fragestellungen begleitend durch das Thünen Institut in einer Gruppenarbeit intensiv diskutiert. Schwerpunktthemen waren u. A. ob die ökonomischen Anreize für eine erhöhte Akzeptanz von Biodiversitätsmaßnahmen ausreichen, aber auch die Chancen von regionalen Ansätzen für die Biodiversität. 

Nach einer anschließenden Ergebnisdarstellung wurde in großer Runde und nach Eingangsimpulsen aus der ministerialen Verwaltung und dem Naturschutz über mögliche Lösungsansätze diskutiert.

Hierbei wurde deutlich, dass die Biodiversitätsförderung allen Akteuren am Herzen liegt und meist eine Mischung aus mehreren Maßnahmen nötig ist, um die Biodiversität auf den Betrieben zu erhöhen. Allerdings führt die z. T. verbesserungswürdige Abstimmung der einzelnen Instrumente, dazu, dass die Anforderungen und Komplexität zum Teil praxisfern und als sehr aufwändig bezeichnet wurden, insbesondere wenn Betriebe Maßnahmen im größeren Umfang umsetzen wollen. Ersichtlich wurde auch, dass Landwirte insbesondere dann motiviert sind, Maßnahmen umzusetzen, wenn eine intensive Beratung und aber auch Kommunikation gewährleistet ist. Zudem wurde eine ergebnisorientierte Zahlung der Entgelte anhand von Beispielen in weiteren EU-Ländern andiskutiert. Positiv bewertet wurde die Errichtung von Ökologischen Stationen in Niedersachsen und die Einbeziehung von Biodiversitätsthemen in die Lehrpläne der Ausbildungsstätten, auch wenn diese zukünftig noch stärker auszubauen sind.

Zusammenfassend konnten im Rahmen des Workshops diverse Themenkomplexe zur Umsetzung von Maßnahmen aus Ökoregelungen und AUKM diskutiert werden, wobei auch das Korsett sichtbar wurde, in dem sich sowohl Verwaltung als auch Landwirtschaft befindet. Hier wurde der allgemeine Wunsch nach mehr Synchronisation auf allen Ebenen geäußert.