Bundestagsabgeordneter besucht F.R.A.N.Z.-Flächen in Halle (Westfalen)


V.l.n.r.: Dr. Jan-Niclas Gesenhues mit Betriebsberater Hendrick Specht u. Wolfgang Ganser
Blid: Eva-Maria Tilly
Nordrhein-Westfalen, 26.09.2023
Feldbesuch auf F.R.A.N.Z.-Betrieb

Der familiengeführte F.R.A.N.Z.-Betrieb in Ostwestfalen-Lippe betreibt eine Jungviehaufzucht, bewirtschaftet 60 ha Grünland und baut auf weiteren 190 ha Mais, Getreide, Zuckerrüben und Kartoffeln an. Zusätzlich wird auf dem Hof eine Biogasanlage mit nachwachsenden Rohstoffen bewirtschaftet. Auf dem Betrieb werden verschiedene F.R.A.N.Z.-Maßnahmen umgesetzt, darunter verschiedene Blühstreifen, Extensivgetreide, Altgrasstreifen und zwei Insektenwälle.

Um diese Maßnahmen persönlich in Augenschein zu nehmen, besuchte der Bundestagsabgeordnete Dr. Jan-Niclas Gesenhues den Betrieb am Freitag, den 15. September 2023. Der umweltpolitische Sprecher der Grünen im Bundestag und Leiter der Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz, Reaktorsicherheit und Verbraucherschutz nahm an einer individuellen Feldbegehung teil, die vom F.R.A.N.Z.-Betriebsberater der Stiftung Westfälische Kulturlandschaft geleitet wurde.

Im Mittelpunkt stand die ökologische Wirksamkeit der Maßnahmen für das Rebhuhn, eine inzwischen selten gewordene Feldvogelart. Eine dieser Maßnahmen sind mehrjährige Blühstreifen oder Blühflächen, die Insekten und Bestäubern ein reichhaltiges Nahrungsangebot und kleinstrukturierte Lebensräume bieten. Von dieser Vielfalt profitieren auch insekten- und pflanzenfressende Vögel wie das Rebhuhn. Darüber hinaus bieten sie eine flächige und damit ideale Brutdeckung. Als weitere F.R.A.N.Z.-Maßnahme, die Vorzüge für Rebhühner mitbringt, wurde das extensive Sommergetreide mit blühender Untersaat begutachtet. Diese biodiversitätsfördernde Maßnahme wird in die landwirtschaftliche Produktion integriert und schafft gleichzeitig geeignete Brut- und Nahrungshabitate für Feldvögel. Im F.R.A.N.Z.- Projekt werden auch andere Feldvogelarten untersucht, die besonders eng an den Agrarraum gebunden sind und diesen für die Brut und Nahrungssuche nutzen. Neben der ökologischen Wirkung steht bei F.R.A.N.Z. auch die Praxistauglichkeit der Maßnahmen und die angemessene Entlohnung für die Landwirte im Vordergrund.

Der Bundestagsabgeordnete war vom F.R.A.N.Z.-Projekt angetan. Er befürwortete den Ansatz des Projektes, mit produktionsintegrierten Maßnahmen, wie dem Extensivgetreide, Lebensräume für wildlebende Tiere auch in nicht geschützten Landschaften zu verbinden, indem diese in der Agrarlandschaft geschaffen werden. Darüber hinaus würdigte Herr Dr. Gesenhues die kooperative Einbindung der Landwirtinnen und Landwirte in den Planungsprozess und in das Projekt durch betriebsindividuelle Naturschutzmaßnahmen.