Auf dem F.R.A.N.Z.-Demonstrationsbetrieb in der Kölner Bucht informierte sich heute Dr. Martin Berges, Staatssekretär für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, über erfolgreiche Biodiversitätsmaßnahmen. Eingeladen haben die projektleitenden Institutionen – der Deutsche Bauernverband und die Umweltstiftung Michael Otto – gemeinsam mit dem Projektpartner Stiftung Rheinische Kulturlandschaft sowie dem Rheinischen Landwirtschafts-Verband. Ziel des Termins war es, die im F.R.A.N.Z.-Projekt umgesetzten Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität vorzustellen und vertiefend Wege zu identifizieren, wie diese in das Landesprogramm aufgenommen werden können. Weiterhin wurde diskutiert, wie die Codierung von Naturschutzmaßnahmen einfacher gestaltet werden kann und welche Voraussetzungen hierfür geschaffen werden müssen.
© Eileen Bauer
Seit über acht Jahren werden im F.R.A.N.Z.-Projekt biodiversitätsfördernde Maßnahmen entwickelt und erprobt, die sowohl ökologisch wirksam als auch praxistauglich und wirtschaftliche tragfähig sind. Dabei arbeiten Landwirtschaft und Naturschutz eng zusammen. Auf dem Betrieb in der Kölner Bucht werden unter anderem Blühstreifen, das Extensivgetreide und das blühende Vorgewende umgesetzt. Alle Maßnahmen tragen zu mehr (Struktur-)Vielfalt in der Agrarlandschaft bei. Im Rahmen des Termins wurde von der wissenschaftlichen Begleitforschung vertiefend auf die Kombinationsmöglichkeiten von Maßnahmen zur Förderung unterschiedlicher Zielarten eingegangen.
Die F.R.A.N.Z.-Maßnahme „blühendes Vorgewende“ ist eine einfach umzusetzende Maßnahme, die Nektarangebote schafft und dennoch durch die Befahrbarkeit sehr gut in die betrieblichen Abläufe integriert werden kann. Auch positiv wird von der Betriebsberatung berichtet, dass die Maschinen und auch die angrenzenden Straßen sauber bleiben. Weiterhin ist die Umsetzung im Vergleich kostengünstig und das Schnittgut kann von Milchviehbetrieben als Futter genutzt werden.
„Das F.R.A.N.Z Projekt zeigt eindrucksvoll auf, wie kooperativer Umwelt- und Artenschutz Hand in Hand mit der landwirtschaftlichen Produktion funktionieren kann. Aus meiner Sicht zeigt sich hier, statt ordnungsrechtlicher Vorgaben per Brechstange braucht es durchdachte, praxistaugliche Maßnahmen, die sich in bestehende regionale Strukturen und Umwelten sowie Betriebsabläufe integrieren lassen – genau das gelingt hier erfolgreich“, erläutert Erich Gussen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verband.
Neben dem Impuls zur Weiterentwicklung des Landesprogramms in Nordrhein-Westfalen wurde auch diskutiert, wie eine Weiterführung der beiden im Bundesland ansässigen F.R.A.N.Z.-Betriebe nach Projektende im Dezember 2026 gelingen kann.
„Wir benötigen intelligente Konzepte für zukunftsorientierte Naturschutzmaßnahmen, damit die hohen Anforderungen an Landwirtschaft, Biodiversität und Klimawandel erfüllt werden können. Das dies in der Agrarlandschaft nur über den kooperativen Ansatz und in Partnerschaften gelingen kann, wurde in den vergangenen 9 Jahren von unserem Projektverbund mit F.R.A.N.Z. erfolgreich bewiesen“, betont Herr Conzen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Rheinische Kulturlandschaft
Das Verbundprojekt F.R.A.N.Z. wird von der Umweltstiftung Michael Otto und dem Deutschen Bauernverband durchgeführt. Das Projekt wird ressortübergreifend unterstützt. Die Förderung erfolgt mit Mitteln der Landwirtschaftlichen Rentenbank, mit besonderer Unterstützung des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat sowie durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit.









